Seit Jahrtausenden sind die Alpen Siedlungs- und Wirtschaftsgebiet. Das menschliche Sein und Schaffen hat seine Wurzeln in den vorgegebenen natürlichen Strukturen. Schon während der Steinzeit führten Handelswege über dieses Gebirge und etliche inneralpine Gebiete waren bereits in der Frühzeit dauerhaft von Menschen bewohnt. Was bewegte diese frühen Siedler, sich dem rauen Klima der Berge auszusetzen? Welche Spuren haben sie hinterlassen?
In den letzten Jahrzehnten konnte von Archäologen eine Vielfalt von Informationen zusammengetragen werden, die einen Einblick in das Leben der Bewohner der Hohen Tauern im Laufe der Jahrhunderte geben. Überreste von Siedlungen, alte Pfade und Fundstücke, die in akribischen Grabungen gefunden wurden, geben Informationen zu Wirtschaftsweise und Lebensumständen unserer Vorfahren. Im Zuge der Eroberung der Alpentäler durch die Römer unter Kaiser Augustus kamen auch Römer in das Kalsertal. Vor allem aber verraten uns vorrömische, alpenromanische, slawische und germanische Flur- und Ortsnamen, dass dieses Tal schon seit ältester Zeit Kulturgegend ist und Angehörige vieler Völker hier gelebt haben. Neben Vorträgen führt eine Exkursion zu bedeutenden Fundstellen im Nationalpark Hohe Tauern.
Vortragende:
Heinz-Dieter POHL | Sprachwissenschaftler und Namenforscher, Klagenfurt
Caroline POSCH | Archäologin, Universität Innsbruck
Hinweise:
Für die Exkursion sind wetterfeste Kleidung, feste Schuhe, Sonnenschutz, Jause und Getränk mitzubringen.
Dieses Seminar ist für das Aufbaumodul in der Ausbildung zum „Zertifizierten Österreichischen Nationalpark Ranger“ als Pflichtfach anrechenbar.