Meilenstein zum 50. Geburtstag des Nationalparks Hohe Tauern – langfristige Kooperation mit FH Kärnten unterzeichnet – Nationalpark soll sich noch stärker als Forschungs- und Bildungsraum etablieren
Im Oktober kamen Nationalpark-Referentin Landesrätin Sara Schaar, Peter Granig, Rektor der Fachhochschule (FH) Kärnten, und Peter Rupitsch, Direktor des Nationalparks Hohe Tauern, zu einem bedeutenden Treffen zusammen. Sie unterzeichneten anlässlich des 50. Jubiläums der Heiligenbluter Vereinbarung eine Kooperationsvereinbarung zwischen der FH Kärnten und dem Kärntner Nationalparkfonds Hohe Tauern.
„Es geht um eine langfristige Zusammenarbeit des größten Schutzgebietes im Alpenbogen, welches auch als Forschungs- und Bildungsraum international anerkannt ist, und der FH Kärnten, die eine Forschungs- und Bildungseinrichtung mit starkem Regions- und Praxisbezug ist. Durch die Kooperation sollen sich neue Perspektiven und Handlungsspielräume für die Region, für Kärnten und auch für eine internationale Zusammenarbeit eröffnen“, so Schaar.
„Die Vision hinter der Kooperation ist, Akteurinnen und Akteure in der Region und außerhalb zu vernetzen sowie soziale, technische und ökonomische Innovationen in der Region voranzutreiben. Außerdem geht es darum, wissenschaftlich neue Akzente zu setzen – Stichwort ‚Citizen Science‘. Sie fördern die Verbreitung von Forschungserkenntnissen sowie die Bildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung und sind so Teil eines Wandels in der ökologischen Bewusstseinsbildung“, erklärt Granig.
Gemeinsam soll im Rahmen von Arbeitstreffen ein Jahresprogramm erarbeitet werden. „Einzelne gemeinsame Aktivitäten wurden allerdings schon vereinbart, wie etwa ein regelmäßiges Austauschformat mit dem Titel ,Expedition Nationalpark Hohe Tauern‘ oder eine vertiefte Kooperation in Sachen Umweltbildung – zwischen dem ,smart lab Carinthia‘ der FH und den Rangerlabs im Besucherzentrum Mallnitz. Auch im Bereich virtueller Besucher- und Bildungsangebote des Nationalparks ist vieles möglich“, verrät Schaar.
„Durch unsere Kooperation mit der FH Kärnten werden in Zukunft zwei wichtige Partner im Bildungs- und Forschungsbereich in Kärnten zusammenarbeiten und im Nationalpark Hohe Tauern neue Impulse setzen. Schon Mitte nächsten Jahres findet die erste gemeinsame ,Expedition Nationalpark Hohe Tauern‘ statt, um mit Akteurinnen und Akteuren innerhalb und außerhalb der Nationalparkregion über aktuelle Naturschutz- und Nationalparkthemen zu diskutieren. Wesentlich dabei ist die wissenschaftliche Begleitung und die Auswertung durch die Fachhochschule Kärnten“, erklärt Rupitsch.
Die FH Kärnten baut derzeit einen Umwelt-Schwerpunkt aus, was sich u. a. in der Einrichtung des neuen UNESCO-Lehrstuhls „Management of Conservation Areas“ zeigt. Im Zuge dieses Lehrstuhls könnten sich die Partner ein Modul im Nationalpark oder studentische Arbeiten vorstellen. Es gehe aber auch darum, zusammen weiterführende Forschungs- und Bildungsvorhaben zu entwickeln.
Die Kooperationsvereinbarung wurde vorerst auf drei Jahre befristet abgeschlossen. FH-Geschäftsführer Siegfried Spanz zur Kooperation: „Umwelt und Nachhaltigkeit als fixe Bestandteile in Forschung und Lehre noch stärker zu etablieren, zählt zu den strategischen Zielen der FH Kärnten. Durch die Kooperation mit dem Nationalpark Hohe Tauern können künftig praxisnahe und innovative Projekte zum Schutz, der Pflege und dem Monitoring von Ökosystemen gemeinsam entwickelt und durchgeführt werden. Dies trägt wesentlich zur ökologischen Forschung und der umweltgerechten Nutzung bei, Aspekte die im Rahmen des UNESCO-Lehrstuhls ,Management of Conservation Areas‘ auch genauer beleuchtet werden.“
Michael Jungmeier, UNESCO-Lehrstuhlinhaber „Management of Conservation Areas“ an der FH Kärnten: „Nationalparke und auch andere Schutzgebiete sind wichtige Plattformen für Diskussion, Innovation und Entwicklung. Seitens unseres UNESCO-Lehrstuhls freue ich mich, den Nationalpark Hohe Tauern langfristig unterstützen und begleiten zu dürfen.“
Fotoautor: FH Kärnten