Nationalpark Hohe Tauern

Biodiversitätsforschung


Artenvielfalt


 

Die Biodiversität unseres Schutzgebietes flächendeckend zu erfassen ist eine unserer Forschungsschwerpunkte. Die Kenntnisse über Gebiet, Schutzinhalte und Vielfalt der Lebewesen werden systematisch und mit Beharrlichkeit laufend erweitert. Biodiversitätsforschung dient für uns dazu die Verbreitung naturschutzrelevanter Arten (Rote Liste, Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, Vogelschutzrichtlinie) und ihre aktuelle Gefährdungssituation (Vergleich früher/aktueller Daten) genauestens zu untersuchen. Dadurch ist eine laufende Inventur und Bilanz der Artenvielfalt als Naturkapital des Nationalparks Hohe Tauern möglich.


19. Tag der Artenvielfalt

TERMINAVISO

 

Vom 18. bis 20. Juli 2025 steht der Nationalpark Hohe Tauern erneut ganz im Zeichen der Artenvielfalt. Im Jahr 2025 werden die Feldforschungstage im Gradental (Schobergruppe) in der Nationalparkgemeinde Großkirchheim in Kärnten stattfinden.

 

201808 Gradental Niklas Dostal

Bild: Das Gradental (Schobergruppe) in der Nationalparkgemeinde Großkirchheim mit Blick aufs Gradenmoos © Niklas Dostal

 

Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular für den Tag der Artenvielfalt 2025 werden voraussichtlich im Februar 2025 zur Verfügung gestellt.

 

Wir möchten die Gelegenheit nutzen um auf den neuesten Ergebnisbericht des Tages der Artenvielfalt 2022 Maltatal (Kärnten) hinweisen.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und wertvollen Beiträge und bitten Sie, sich dieses Datum schon jetzt vorzumerken.

Diese Erstinformation können Sie gerne weitergeben.


Wieviele Arten gibt es im Nationalpark?

Diese Frage ist für ein über 1.800 km² großes Schutzgebiet gar nicht so leicht zu beantworten. Vor allem können wir nur schützen was wir kennen. Die Biodiversität unseres Schutzgebietes möglichst umfangreich zu erfassen ist daher einer unserer Forschungsschwerpunkte. Zwei wesentliche Grundpfeiler dazu sind die Tage Artenvielfalt und die Biodiversitätsdatenbank.

 

Der Nationalpark bietet Flora und Fauna vielfältige Lebensräume. Alle bedeutenden Gebirgsökosysteme sind im Nationalpark Hohe Tauern großflächig vorhanden – vom Grünland und den Grauerlenauen in den Tälern, über die Bäche, Seen, Bergwälder und Almen zu den alpinen Rasen, Felsen und Gletschern bis auf den höchsten Gipfel Österreichs. Jeder Lebensraum zeichnet sich durch besondere Lebensbedingungen aus, an die sich Spezialisten aus dem Tier- und Pflanzenreich angepasst haben. So hat sich hier eine enorme Artenvielfalt entwickelt. Insgesamt kommt rund ein Viertel aller in Österreich bekannten Arten in den Hohen Tauern vor.

 

Infografik Biodiversitaaet A4 WEB

 

Artenzahlen in den Hohen Tauern im Vergleich zu Österreich:

  • Drei Viertel der Moose
  • Zwei Drittel der Brutvögel und Säugetiere
  • Knapp die Hälfte aller Flechten und Blütenpflanzen
  • Rund zwei Fünftel der Schmetterlinge
  • Ein Viertel der Käfer
  • 15 Prozent der Pilze

18. Tag der Artenvielfalt

Wissenschaft zur Biodiversität im Habachtal

Wissenschaft zur Biodiversität im Habachtal

Vom 2. bis 04. August 2024 stand der Nationalpark Hohe Tauern wieder ganz im Zeichen der Artenvielfalt.

Die Tage der Artenvielfalt finden im jährlichen Wechsel zwischen den drei Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol statt. Im Jahr 2024 war das Habachtal im Gemeindegebiet Bramberg am Wildkogel im Fokus der Forschung. Die Tage der Artenvielfalt werden in Zusammenarbeit mit der Salzburger Nationalparkverwaltung organisiert.

Seit 2007 finden die Tage der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern statt und das überaus erfolgreich. Bisher konnten über 66.000 Datensätze gesammelt werden, das sind rund 11 % des Gesamtdatenbestandes der Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks Hohe Tauern. Dieses ständig wachsende Wissen ermöglicht es, die Bedeutung des Nationalparks Hohe Tauern für die Österreich- und alpenweite Fauna und Flora wissenschaftlich zu belegen.

 

Weitere Informationen zum Gebiet finden Sie hier.

Erster Pressebericht Ergebnisse hier.


Biodiversitätsdatenbank

Seit 2002 gewährleistet die Kooperation zwischen dem Haus der Natur Salzburg und dem Nationalpark Hohe Tauern eine umfassende Dokumentation aller verfügbaren Informationen zur Biodiversität. Daten zu Vorkommen, Verbreitung, Ökologie und Gefährdung der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten werden für die Hohen Tauern gezielt zusammengetragen, standardisiert, zentral verwaltet und bereitgestellt. Vergleichbar mit der Buchhaltung eines Unternehmens ist die Biodiversitätsdatenbank eine laufende, notwendige Grundlage zur Umsetzung der Kernaufgaben des Schutzgebietes. So ist es in mehr als Jahrzehnten gelungen, eine Wissensdatenbank mit über 620.000 Datensätzen zu schaffen (Stand 2024).

 

Beobachtungszuwachs bis 2024

 

Dieses Naturerbe gilt es, insbesondere angesichts der Biodiversitäts- und Klimakrise, zu bewahren und im Sinne der Nationalparkidee für künftige Generationen zu erhalten.

 

Biodiversitätsbroschüre

BiodiversitaetsbroschCover

Die Biodiversitäts-Broschüre präsentiert auf anschauliche Art und Weise die Vielfalt des Schutzgebietes und gibt einen gut verständlichen Überblick zu den typischen Lebensräumen und Arten im und rund um den Nationalpark. Mit der Biodiversitäts-Broschüre wird die Vielfalt des Lebens im Nationalpark Hohe Tauern sichtbar.

Download: Vielfältiges Leben - Biodiversität in den Hohen Tauern

 

Biodiversitätsreport

BiodivReport

 

Mit dem im Jahr 2022 veröffentlichten Biodiversitäts-Report liegt erstmals ein fachwissenschaftlicher Bericht der enormen Artenvielfalt der Hohen Tauern vor.

 

Download: Biodiversitätsreport

 

Weiterführende Links:


Projektberichte/Infos
Biodiversitätsdatenbank des Nationalparks Hohe Tauern

 

 


Tage der Artenvielfalt


Seit 2007 finden die Tage der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern statt. Alljährlich markieren sie ein Highlight in der Forschungslandschaft der Biodiversität. An zwei Aufnahmetagen im Hochsommer begeben sich rund 70 bis 90 Experten aus unterschiedlichen Disziplinen auf die Suche, um die Tier- und Pflanzenwelt des NPHT ehrenamtlich zu erfassen. Im Durchschnitt werden bei einem Tag der Artenvielfalt 4.200 Datensätze zu 1.500 Arten gemeldet. Die Meldungen belegen die wichtige Rolle des Nationalparks Hohe Tauern als Refugium für seltene und teilweise extrem gefährdete Arten.

Die Tage der Artenvielfalt sind als zeitliche und räumliche Schwerpunktuntersuchungen gerade in einem Großschutzgebiet eine gute Methode, die Artenvielfalt systematisch zu erheben. Der interdisziplinäre Charakter dieser Fachveranstaltung ermöglicht es, nicht nur die traditionell gut untersuchten Organismengruppen sondern auch die weniger beachteten Gruppen zu berücksichtigen. Bei kaum einem anderen Ereignis lässt sich die Freude am Entdecken mit dem nützlichen Sammeln von naturschutzrelevanten Daten so hervorragend verknüpfen. Bisher konnten über die Tage der Artenvielfalt rund 43.000 Datensätze gesammelt werden.

 

Weiterführende Links:

 

Die Ergebnisse aus den Tagen der Artenvielfalt werden in Berichten zusammengefasst und können unter folgen Link abgerufen werden:

Tage der Artenvielfalt im Nationalpark Hohe Tauern