Nationalpark Hohe Tauern

Natura 2000 Gebiet


Nationalpark Hohe Tauern


Im Nationalpark Hohe Tauern liegt das größte zusammenhängende Natura 2000-Gebiet in Österreich. Etwa 1.831 km² sind als besonderes Schutzgebiet nach der Fauna-Flora-Habitat- und der Vogelschutz-Richtlinie der Europäischen Union ausgewiesen. Damit ist der Nationalpark Hohe Tauern Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 das zum langfristigen Erhalt seltener sowie gefährdeter Arten und Lebensräume beiträgt.


Europäischer Naturschutz im Nationalpark Hohe Tauern

Etwa 1.831 km² des Nationalparks Hohe Tauern sind als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen.

Was bedeutet Natura 2000?

In der Europäischen Union stellen die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) und die Vogelschutz-Richtlinie die wichtigsten Instrumente zum Schutz der biologischen Vielfalt dar. Diese Regelwerke bilden die Basis für Natura 2000, ein europäisches Naturschutznetz, das rund 27.000 Gebiete umfasst. Die Gesamtheit der Natura 2000-Gebiete in einer biogeographischen Region dient der Erreichung eines günstigen Erhaltungszustands für die in den beiden Richtlinien genannten Arten und Lebensräume auf nationaler Ebene, wobei jedes einzelne Schutzgebiet seinen jeweiligen Anteil beiträgt.

 

 


Rechtliche Verankerung

Da EU-Richtlinien in nationales Recht übertragen werden müssen und der Naturschutz in Österreich Ländersache ist, erfolgte die Umsetzung der Inhalte von Natura 2000 vor allem über das Naturschutzrecht der Bundesländer. Die gesetzliche Grundlage für die bundesländerspezifischen Natura 2000-Gebiete bzw. Europaschutzgebiete (Hohe Tauern Kärnten, Tirol und Salzburg) bilden die jeweiligen Naturschutzgesetze, Nationalparkgesetze und (Schutzgebiets-) Verordnungen.

In der Umsetzung werden diese durch entsprechende Managementpläne ergänzt. Mit Hilfe gezielter Schutz- und Managementmaßnahmen wird so der Erhalt gefährdeter Arten und Lebensräume gesichert. Die rechtliche Verankerung gewährleistet die Einhaltung der Vorgaben des europaweiten Natura 2000-Netzes – stets unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten im Gebiet des Nationalparks Hohe Tauern.


Schutz

Der Nationalpark Hohe Tauern mit seinen Höhenstufen von den Tälern über Bergwälder und Almen bis hinauf in die unwirtlichen Gipfelzonen bringt eine Vielzahl von Lebensraumtypen in das Natura 2000-Netz ein. In den drei Anteilen des Schutzgebiets (Hohe Tauern Kärnten, Tirol und Salzburg) kommen insgesamt 31 Lebensraumtypen vor, die unter die FFH-Richtlinie fallen. Lärchen-Zirbenwälder gehören ebenso zu diesen Lebensräumen von europäischer Bedeutung wie alpine Rasen, Schutthalden oder permanente Gletscher. Arten wie Steinadler, Bartgeier, Schwarz-, Grau- oder Dreizehenspecht, Stein-, Hasel- und Schneehuhn, Wanderfalke, Uhu, Skabiosen-Scheckenfalter oder Kleine Hufeisennase fallen ebenfalls unter diesen europäischen Schutz.


Erhaltung

Der Zustand dieser Lebensräume und Arten von europäischer Bedeutung muss nach den Regeln von Natura 2000 langfristig erhalten oder allenfalls wiederhergestellt werden. Während einige Lebensräume und Arten sich am besten ohne menschlichen Einfluss entwickeln, sind andere für ihren Erhalt auf ein aktives Management, zum Beispiel durch regelmäßiges mähen, schwenden oder beweiden angewiesen. Im Nationalpark Hohe Tauern, dessen Flächen zum großen Teil in privatem Besitz sind, gelingt das nur, wenn Naturschutz und Grundeigentümer:innen an einem Strang ziehen. Gerade die enge Verzahnung von Natur- und Kulturlandschaft macht die Besonderheit des Nationalparks im Natura 2000-Netz aus.


Naturverträglichkeitsprüfung

Mögliche Beeinträchtigungen der Lebensräume und Arten durch genehmigungs- und anzeigepflichtige Vorhaben werden von den zuständigen Behörden geprüft, wobei keine wesentlichen Verschlechterungen oder erhebliche Störungen der für das Gebiet gemeldeten Lebensräume und Arten erfolgen dürfen. Der Kern der Prüfung ist die Vereinbarkeit mit den Erhaltungszielen der Lebensräume und Arten im Schutzgebiet.


Monitoring

Um den Zustand der Lebensräume und Arten zu erheben und laufend zu beobachten werden regelmäßige Untersuchungen durchgeführt. Dabei werden sowohl die Vorkommen als auch deren Erhaltungsgrad erhoben. Auf der weitläufigen Fläche des Nationalparks Hohe Tauern, mit vielen unzugänglichen Bereichen ist man hier mit großen Herausforderungen konfrontiert. So kommen kombinierte Verfahren aus Vor-Ort-Beobachtungen, Modellierungen oder Fernerkundungsmethoden mit unterschiedlichem Detailgrad zum Einsatz.


Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen

Offizielle Informationen der Standarddatenbögen:

Kärnten – FFH-Gebiet
Kärnten – Vogelschutzgebiet
Salzburg
Tirol 

 

Download Liste der Arten Anhang II FFH, Anhang I VS, LRT Anhang I FFH, Zugvogelarten

Download Datengrundlagen, Erhebungen, Literatur

 

Informationen der Bundesländer zu Natura 2000 Schutzgebieten:

Kärnten
Salzburg
Tirol

Ausgewählte Rechtsgrundlagen und Pläne:

Kärnten: Europaschutzgebietsverordnung
Salzburg: Salzburger Nationalparkgesetz
Nationalpark-Schutzbestimmungenverordnung
Tirol: Verordnung der Erhaltungsziele
Natura 2000 Managementplan 

 

Zuständige Behörden:

Kärnten: Land Kärnten
Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau
Salzburg: Land Salzburg, Nationalparkverwaltung Hohe Tauern 
Tirol: Land Tirol
Bezirkshauptmannschaft Lienz 

 

Online Kartendienst: Natura 2000 Viewer

 

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