Nationalpark Hohe Tauern

weitere aktuelle Forschungsprojekte


 Kärnten:

Sternenhimmel - Lichtverschmutzung
Alpendohlen - Besenderung und Beringung

Tirol:

Massenbilanz Mullwitzkees


Kulturlandschaftselemente in der Nationalparkregion Hohe Tauern Tirol

Von A wie Alm bis Z wie Zaun – Der Nationalpark Hohe Tauern Tirol weist eine Vielzahl wertvoller und diverser historischer Kulturlandschaftselemente auf. Die Strukturen fügen sich harmonisch in die Landschaft ein und unterstreichen die Verzahnung von Natur- und Kulturlandschaft, die den Nationalpark prägt. Diese Verbindung schafft nicht nur eine eindrucksvolle Kulisse, sondern leistet einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt in einem sich wandelnden Landschaftsbild.

 

Projektziele

Das Projekt beabsichtigt eine Inventarisierung dieser wertvollen Strukturen, um den Status Quo sicht- und faßbar zu machen. Primär wird untersucht, welche und wie viele historische Kulturlandschaftselemente sich im Untersuchungsgebiet befinden. Zentral ist die Einbindung der Menschen vor Ort mit ihrem wertvollen, alten Erfahrungswissen. Ein besonders wichtiger Aspekt ist außerdem die Steigerung der Wertschätzung und des Bewusstseins gegenüber diesen oft durch mühsame Arbeit entstandenen Strukturen und dem traditionellen Handwerk. Denn nur mit Wissen, Wertschätzung und bewusster Wahrnehmung können diese Kulturgüter langfristig und nachhaltig geschützt und präsent in der Landschaft erhalten werden. Die Ergebnisse werden nach Projektende präsentiert und Interessierten zur Verfügung gestellt.

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Massenhaushalt am Ä. Mullwitz- und Zettalunitzkees

Das Projekt „Massenbilanz Mullwitzkees“ misst seit 2006 den jährlichen Massehaushalt des Mullwitzkees im Nationalpark Hohe Tauern.Erfasst werden Schneeakkumulation, Sommerschmelze, Wetterdaten und die räumliche Verteilung der Massenbilanz.Der Gletscher zeigt einen langfristig starken Massenverlust und deutliche Flächenreduktion.Die Sommerschmelze ist der entscheidende Faktor für die jährliche Bilanz. Die Daten sind Teil eines Langzeit-Forschungsprogramms und dienen Klima-, Hydrologie- und Gletscherstudien.

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Besenderung und Beringung von Alpendohlen

Die Alpendohle zeigt Menschen gegenüber kaum Scheu. Daher ist sie häufig in der Nähe von Almhütten oder Berggipfeln anzutreffen, wo sie geschickt ein paar Futterstücke stibitzt. Als Mitglied der Rabenvögel ist sie ausgesprochen anpassungsfähig und bewohnt im Winter auch Städte und Dörfer, wo sie ihr Nahrungsspektrum vor allem mit menschlichen Essensresten ergänzt. Anders als andere Tierarten scheinen Alpendohlen von der steigenden Freizeitnutzung in alpinem Lebensraum zu profitieren. Trotz ihrer Bekanntheit ist jedoch nach wie vor wenig darüber bekannt, wie sie ihre Lebensräume und Nahrungsquellen in alpinen Gebieten saisonal nutzen.
Um diese Wissenslücke zu schließen, wurde eine Kooperation zwischen dem Senckenberg Institut für Biodiversität und Klimaforschung, dem Institut für Wildtierkunde und Ökologie der VetMed Uni Wien sowie dem Nationalpark Hohe Tauern ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Dr. Kristina Beck untersucht das Projekt das Raumnutzungsverhalten der Alpendohlen sowie den Einfluss menschlicher Aktivitäten.

Dabei stehen drei zentrale Fragen im Fokus:

1) Wie groß sind die Streifgebiete der Alpendohlen und welche Zonen nutzen sie am meisten?

2) In welchem Ausmaß greifen Alpendohlen auf menschliche Nahrungsquellen zurück, und wie häufig halten sie sich in der Nähe des Menschen auf?

3) Welchen Einfluss haben Wetterbedingungen und Nahrungsverfügbarkeit im alpinen Lebensraum auf ihre Bewegungen?

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Seit Mai 2025 wurden auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe insgesamt 41 Alpendohlen mit GPS-Sendern und Farbringen markiert. c Ronja König


Zur Beantwortung dieser Fragen wurden seit Mai 2025 auf der Kaiser-Franz-Josef-Höhe bereits 41 Alpendohlen gefangen sowie mit GPS-Sendern und Farbringen ausgestattet. Erste Ergebnisse zeigen, dass sich die besenderten Vögel überwiegend im Gebiet rund um die Franz-Josefs-Höhe aufhalten, mit Ausflügen zur Erzherzog-Johann-Hütte oder zur Oberwalderhütte. Besonders häufig wurden Alpendohlen zudem im Bereich des Leiterkopfs beobachtet, vermutlich weil die dortigen Wiesen reichlich natürliche Nahrung wie Insekten bieten. Auffällig sind auch deutliche individuelle Unterschiede: Während sich manche Vögel stark auf menschliche Nahrung spezialisieren, suchen andere überwiegend in natürlichen Habitaten nach Futter. Obwohl sich die Alpendohlen insgesamt vor allem lokal um die Franz-Josefs-Höhe aufhalten, zeigen die GPS-Daten, dass auch weitere Ausflüge möglich sind. Die ersten Ergebnisse sind bereits äußerst vielversprechend. Mit dem ersten Wintereinbruch wird sich zeigen, welche Vögel in die Tallagen abwandern und ob sie dennoch täglich zu ihren angestammten Schlafplätzen in den Hochlagen zurückkehren.


Sternenregion Nationalparkgemeinden – Licht aus für die Natur

Mitten im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern liegt eine der dunkelsten und naturnächsten Himmelslandschaften Europas – ein wertvolles Gut, das durch zunehmende Lichtverschmutzung bedroht ist. Die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) „Nationalparkgemeinden Oberes Mölltal“ hat deshalb das Projekt „Sternenregion“ ins Leben gerufen.
Ziel ist es, die Effizienzsteigerung der Beleuchtung im öffentlichen Raum und die Erhöhung der Lebensqualität der Bevölkerung und den Schutz der Tier-/und Pflanzenwelt zu fördern und auch die Positionierung einer Nachthimmelqualität für einen sanften Tourismus anzuregen.

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Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit mit vielfältigen Maßnahmen wird das Bewusstsein für die Bedeutung der natürlichen Dunkelheit geschärft. Am Beispiel von geführten Sternenhimmel-Touren im Nationalpark Hohe Tauern besteht die Möglichkeit die Schönheit des Universums zu bewundern, und ebenso Wissenswertes über die essentielle Bedeutung von Dunkelheit für die nächtliche Tier- und Pflanzenwelt zu erfahren. Auch Menschen sind von den negativen Folgen der Lichtverschmutzung betroffen, die von Schlafstörungen bis zu langfristigen Gesundheitsproblemen reichen können.
Ein Highlight des Projekts war die Veranstaltung „LUXUS STERNENHIMMEL. Sinnvoller & effizienter Einsatz künstlichen Lichts“, mit dem Astrophysiker Dr. Stefan Wallner, bei der die Auswirkungen von Lichtsmog wissenschaftlich beleuchtet und konkrete Handlungsempfehlungen für die drei Nationalparkgemeinden Großkirchheim, Mörtschach und Winklern gegeben wurden.
„Diese KEM-Maßnahme zeigt vor allem die Chancen von Klimaschutz auf. So werden durch Effizienzsteigerung von Beleuchtung im öffentlichen Raum neben einer CO₂-Einsparung und Kostenreduktion bei weniger Stromverbrauch, vor allem die positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen, der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt und die Attraktivität eines naturnahen Nachthimmels für den sanften Tourismus adressiert.“ – Barbara Pucker, Nationalpark Hohe Tauern
Langfristig strebt der Nationalpark Hohe Tauern gemeinsam mit der KEM eine Auszeichnung als International Dark Sky Park an – ein starkes Zeichen für nachhaltigen Tourismus und gelebten Naturschutz.
Mehr zur Maßnahme „Sternenregion“ finden Sie auf der Homepage der Klima- und Energie-Modellregion (KEM) „Nationalparkgemeinden Oberes Mölltal“

 

Hilfreiche Tipps und einfach umzusetzende Maßnahmen für Privathaushalte FOLDER (siehe FOLDER) und Unternehmen (siehe FOLDER).