Nationalpark Hohe Tauern

Langzeitmonitoring


von Ökosystemprozessen


Unter dem Leitthema „Leben an Existenzgrenzen im Hochgebirge“ werden acht Fachbereiche vereint, welche ein gemeinsames Ziel verfolgen. Durch eine auf lange Zeit angelegte Beobachtung sollen Veränderungen im alpinen Ökosystem in Folge von Umweltveränderungen sichtbar gemacht werden. Der Fokus der Langzeitbeobachtung wurde bewusst auf Gebirgsökosysteme gelegt, da Veränderungen besonders im Hochgebirge erst über lange Zeiträume nachweisbar und sowohl in ihren Ursachen- und Wirkungszusammenhängen als auch in ihren Folgen richtig interpretierbar werden. Die Beobachtungen sollen dabei so einfach durchgeführt werden, dass sie auch nach Jahrzehnten durch andere Forschergenerationen erfasst werden können. Forscherteams arbeiten seit 2016 nach Methodenhandbüchern, damit es gelingt Beprobungen auch in vielen Jahren mit den gleichen Verfahren am selben Ort durchzuführen. So bleiben die Ergebnisse auch langfristig vergleichbar. Die Einzigartigkeit dieses Projektes spiegelt sich darin wider, dass unterschiedliche Fachbereiche am selben Ort, zur selben Zeit und unter denselben Bedingungen Proben in der naturbelassenen Kernzone des Nationalparks entnehmen, Daten langfristig erfassen und Veränderungen dokumentieren.

 


Methodenhandbuch

Das 2016 gestartete und jährlich im Sommer durchgeführte Langzeitmonitoring-Programm verwendet hoch standardisierte Beobachtungs- und Analysemethoden. Das Programm folgt dem internationalen LTER Konzept langfristiger ökologischer Umweltbeobachtungen und schließt terrestrische und aquatische Systeme ein. Die detaillierte Beschreibung aller eingesetzten Methoden kann hier nachgelesen werden.


Untersuchungsgebiete

Für das Langzeitmonitoring wurden das Kärntner Seebachtal, das Salzburger Ober- und Untersulzbachtal und das Osttiroler Innergschlöss ausgewählt.
Als Idealfläche für das Monitoring wurde die Kernzone des Nationalparks gewählt, da sie langfristig vor direkten Eingriffen des Menschen geschützt wird. Dieser Bereich bildet die besten Voraussetzungen für die Erfassung und Beschreibung von naturbelassenen terrestrischen und aquatischen Ökosystemprozessen.
Alle Standorte wurden bewusst über der Waldgrenze gewählt, wo sehr steile Umweltgradienten auf kleinstem Raum (Schnee-Schmelz-Gradienten) vorherrschen und entlang denen sich über wenige Meter Distanz die Lebensbedingungen für Pflanzen, Bodentiere und Bodenmikroben drastisch ändern.



Fachbereiche

 Fachbereiche


• Standortklima, Bodenphysik, Bodenchemie, Produktivität
• Botanisch-Vegetationskundliche Analysen
• Bodenmesofauna
• Kulturabhängige Analyse der bakteriellen Bodenzusammensetzung
• Hydrologische, chemische und biologische Signale in Micro-Catchments der alpinen Zone
• Großherbivoren
• Kryosphäre: Gletscher, Hydroklima, Permafrost, Geomorphodynamik
• Zooplanktongemeinschaften und abiotische Parameter hochalpiner Seen

 

Weiterführende Links:

Projektberichte/Infos/Publikationen - Für den Inhalt sind die Autoren verantwortlich, das Layout und das Management der Dokumentation liegt beim NPHT in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien. Dieses Langzeit-Monitoringprogramm erhält Mittel der Europäischen Union, der Republik Österreich und des Nationalparks Hohe Tauern. Die Forschungsgruppen stellen das akademische Personal und die Laborinfrastruktur ihrer Institutionen zur Verfügung. Alle Inhalte unterliegen den internationalen copy right Regeln.

Projektberichte/Infos

Mehrjähriges Monitoring- und Forschungsprogramm - Pilotprojekt

 

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