Nationalpark Hohe Tauern

Tierwelt

Der Steinadler ist das Wappentier des Nationalparks Hohe Tauern – eine von vielen perfekt an den Lebensraum angepassten Wildtierarten.


Im Reich der Superlative

Bartgeier, Steinadler und Gänsegeier sind die imposantesten Vögel der Alpen. Das winzige Wintergoldhähnchen, der kleinste heimische Singvogel, wiegt nur fünf bis sechs Gramm. Die mächtigen Steinböcke haben riesige Hörner und sind im steilen Gelände so flink wie die Wiesel. Schneehühner können dank ihres Gefieders Temperaturen unter minus 25 Grad Celsius aushalten, während die Murmeltiere sich im Winter in ihre Schlafhöhlen verziehen, um die kalte Jahreszeit zu überleben. Die Tierwelt des Nationalparks Hohe Tauern ist eine faszinierende Welt mit vielen Superlativen. Im Folgenden stellen wir die Big Five des Nationalparks Hohe Tauern vor.


Bartgeier

Bartgeier gehören zu den eindrucksvollsten Tieren im Nationalpark Hohe Tauern. Die Wiederansiedlung dieser imposanten Greifvögel mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,9 Metern hat 1986 im Rauriser Krumltal begonnen. Erwachsene Bartgeier sind am Oberkörper grauschwarz. Kopf, Hals und die Körperunterseite sind blassgelb bis rostrot. Die borstenartigen schwarzen Federn, die über den Schnabel hängen, geben dem Bartgeier seinen Namen.  Diese Vögel sind Aas- und Knochenfresser und verwerten das, was andere Tiere von Kadavern überlassen.  Sie wollen wissen, wo unsere Bartgeier unterwegs sind?
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Bartgeier Online


Steinbock

In steilen Felswänden und auf Geröllhalden sind die Steinböcke unterwegs. Trotz seiner Größe und seines Gewichts ist der Steinbock ein hervorragender Kletterer. Der Grund dafür: Seine Hufe sind mit ihren gummiartigen weichen Ballen und den harten Rändern perfekte „Kletterschuhe“. Der Bock kann über 90 kg wiegen und hat mächtige, nach hinten gebogene Hörner mit bis zu einem Meter Länge. Die Geißen sind kleiner und haben nur kurze, kaum gebogene Hörner. Die Geißen mit den Jungtieren und die Böcke leben in Rudeln, lediglich alte Tiere werden oft zu Einzelgängern. Im Nationalpark Hohe Tauern leben – nach einer Wiederansiedlung in den 1960er-Jahren – rund 1.100 Steinböcke.


Steinadler

Im Nationalpark Hohe Tauern gibt es rund 40 Steinadler-Brutpaare, die für etwa 15 Jungvögel pro Jahr und damit eine stabile Population sorgen. Ein Steinadlerpaar bleibt lebenslang zusammen und hat in seinem Revier mehrere Horste, die es abwechselnd nützt.  Ein Paar brütet meist zwei Eier aus, das jüngere Küken wird normalerweise vom älteren Geschwister getötet – man spricht von Kainismus. Die Vögel erreichen eine Flügelspannweite von bis zu 2,1 Metern. Sie haben lange Flügel und einen breiten Schwanz. Steinadler können dreimal so scharf sehen wie wir Menschen – ein strategischer Vorteil bei der Jagd aus der Luft.


Murmeltier

Murmeltiere kann man in den Hohen Tauern sehr häufig beobachten. Die Tiere leben in größeren Familienverbänden in unterirdischen Bauten, die sich auf alpinen Rasen, Blockfeldern und Almflächen von 1.400 m bis 2.700 m Höhe befinden. Mit Pfiffen warnen sich die Murmeltiere gegenseitig bei Gefahr. Eine Pfeifserie kündigt Gefahren am Boden an. Ein einzelner Pfiff bedeutet Gefahr aus der Luft, meist durch einen Adler. Murmeltiere nützen die kurzen Sommer, um sich genug Reserven für den Winter anzufressen, den sie in ihren gut gepolsterten Bauen schlafend verbringen.


Gämse

Unter den Großtieren der Hohen Tauern ist die tagaktive, ziegenähnliche Gämse am häufigsten zu sehen. Ihr Sommerkleid ist hellbraun, im Winter verfärbt sich das Fell schwarzbraun. Sowohl Geißen als auch Böcke tragen Hörner, die man „Krucken“ nennt. Die Weibchen leben mit den Kitzen in Rudeln, die von älteren Geißen geführt werden. Auch die jüngeren Böcke schließen sich immer wieder zu Rudeln zusammen, alte Böcke sind hingegen ausgesprochene Einzelgänger. Zwischen rivalisierenden Böcken kommt es zu heftigen Revierkämpfen. Nur in der Paarungszeit kommen die Geißen und Böcke zusammen.


Buchtipp: Tierwelt Hohe Tauern

Die Hohen Tauern sind ein großartiger Lebensraum für Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. Das Buch beschreibt die Vielfalt und Besonderheiten der Tierwelt in den Lebensräumen vom Tal bis in die Gipfelregion.
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