Nationalpark Hohe Tauern

Nationalpark Hohe Tauern als Vorbild für
Schutzgebietspläne in Rumänien


Eine Delegation aus 20 Expert:innen und Interessensvertreter:innen aus Rumänien befindet sich derzeit auf Studienreise im Kärntner Anteil des Nationalparks Hohe Tauern, um zu erfahren, welche Voraussetzungen und Prozesse für die Einrichtung eines Schutzgebiets wesentlich sind und wie ein Nationalpark zu einer positiven und nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen kann.


Wie lassen sich Naturschutz und Regionalentwicklung auf großer Fläche miteinander verbinden – mit dieser Frage befassen sich aktuell 20 Expert:innen und Interessensvertreter:innen aus Rumänien im Austausch mit Vertreter:innen der Kärntner Nationalparkverwaltung. Dabei haben die Teilnehmer:innen der Studienreise die Möglichkeit, praktische Erfahrung zu sammeln und die Auswirkung von Naturschutzaktivitäten aus erster Hand zu erleben. Ziel dieser Aktivitäten ist es, ein tieferes Verständnis für den Aufgaben- und Wirkungsbereich eines Schutzgebiets für nachhaltige Entwicklung zu erlangen.

Großen Wert legt die Delegation dabei auf Erfahrungsaustausch in den Bereichen Nationalpark-Management, ökonomische Entwicklung, Bildung, Kooperation zwischen Schutzgebiet und Grundbesitzer:innen sowie Verzahnung von Umweltschutz mit touristischen Angeboten. Interesse zeigen die Teilnehmer:innen außerdem an Fragen der Waldentwicklung, aber auch an den vielfältigen Besucherangeboten und -einrichtungen, die der Nationalpark Hohe Tauern bereitstellt. Ein Austausch mit den Bürgermeistern der Nationalparkgemeinde, der Direktorin der Nationalpark Mittelschule Winklern, der Geschäftsführerin der Nationalpark Tourismus GmbH und der Forstaufsichtstation Winklern steht dabei ebenfalls auf dem Programm.

Größter Waldnationalpark Europas in Planung

Hintergrund des Besuchs sind Pläne, in den Karpaten den größten Waldnationalpark Europas zu schaffen, und gleichzeitig eine ökonomische Alternative zur Holzwirtschaft zu bieten, die in den letzten zwei Jahrzehnten enorme Schäden an Europas letzten großen Urwäldern verursacht hat. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in den Planungs- und Vorbereitungsprozess eines solchen Schutzgebiets ein.

Dass der Nationalpark Hohe Tauern einmal mehr Vorbild für nachhaltige Entwicklung sein darf, macht uns stolz. Denn Klimawandel, schwindende Artenvielfalt und Raubbau an natürlichen Ressourcen machen es notwendig, gemeinsam starke Impulse zu setzen. Umso mehr freuen wir uns über die Möglichkeit, Anregungen für die Entstehung eines neuen Schutzgebiets geben zu können”, erläuterte Nationalpark Direktorin Barbara Pucker.


Geschrieben von
Elfriede Oberdorfer

20.10.2022