LR.in Schaar nach Tagung von Nationalpark-Komitee und -Kuratorium: Gemeinsam erarbeiteter und beschlossener Managementplan ist Basis für künftige Arbeit der Nationalpark-Verwaltung – Alle Interessensgruppen in Erstellung mit eingebunden – Förderprogramm zum Erhalt der Kulturlandschaft wird wiedereingeführt
Am 6. Dezember traten Nationalpark-Komitee und -Kuratorium unter dem jeweiligen Vorsitz von Nationalpark-Landesrätin Sara Schaar (Kuratorium) und Heiligenbluts Bürgermeister Martin Lackner zu richtungsweisenden Sitzungen zusammen. Auf der Tagesordnung stand der Beschluss des überarbeiteten und damit weiterentwickelten Nationalpark-Plans, an dem rund ein Jahr intensiv gearbeitet wurde. „Es handelt sich dabei um den Managementplan für den Nationalpark Hohe Tauern, welcher die Grundlage für die Arbeit der Nationalpark-Verwaltung in den nächsten zehn Jahren bildet. Ausgearbeitet wurde er im Rahmen eines breiten Beteiligungsprozesses – mit Grundeigentümerinnen und -eigentümern, Nationalpark-Gemeinden, Alpenverein, Bundesministerium, Landes-Umweltabteilung, Bezirkshauptmannschaft, Tourismus, Landwirtschaftskammer, Jägerschaft, Naturschutzbeirat des Landes und der Nationalpark-Verwaltung sowie fachlich begleitet vom E.C.O. Institut für Ökologie. Ihnen allen möchte ich herzlich für die verantwortungsvolle und konstruktive Mitarbeit danken“, so Schaar. Nun wird der Nationalpark-Plan der Kärntner Landesregierung zum Beschluss vorgelegt.
Im Zuge von Workshops, Sitzungen und Plenumstreffen wurde der Plan für sechs Handlungsfelder (Naturraum-Management, Grundeigentum & Bewirtschaftung, Wissenschaft & Forschung, Besucher:innen & Bildung, Öffentlichkeitsarbeit, Regionalentwicklung & Tourismus) Schritt für Schritt mit allen relevanten Interessensgruppen erarbeitet. Der Nationalpark-Plan beinhaltet ein Leitbild für jedes dieser Handlungsfelder, zwölf allgemeine Leitlinien und Grundsätze, 27 strategische Entwicklungsziele (langfristig), 62 operative Umsetzungsziele (kurz- bis mittelfristig) sowie 146 konkrete Maßnahmen. Schaar zum zentralen Punkt des Managementplans: „Dieser Nationalpark-Plan bietet Rechts- und Prozesssicherheit für alle Interessensgruppen im Nationalpark Hohe Tauern. Weiterhin sind auf Freiwilligkeit basierende Vertragsnaturschutz-Modelle und Förderungen die wesentlichen Eckpfeiler für die Erreichung der Schutzziele. Zentral ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Grundbesitzerinnen und -besitzern sowie mit allen lokalen Beteiligten.“
Auch Bürgermeister Lackner freut sich über einen „ausgewogenen Nationalpark-Plan, der unter Einbeziehung der Grundeigentümerinnen und -eigentümer ausgearbeitet wurde und wesentliche Zielsetzungen für die Weiterentwicklung in den nächsten zehn Jahren enthält“. „Aufgrund der breiten Beteiligung aller Interessensgruppen genießt dieser Plan eine hohe Akzeptanz bei den handelnden Personen. Als Komitee-Vorsitzender freut es mich, nach intensiven Diskussionen auf Augenhöhe den Plan einstimmig beschlossen zu haben“, fährt er fort.
Auf den Weg gebracht wurde gestern auch ein neues Förderprogramm zum Erhalt der Kulturlandschaft in der Nationalpark-Region. Acht Jahre lang hat es dieses nun nicht mehr gegeben. Die Wiedereinführung wurde gestern beschlossen. Förderungsinhalte sind Holzdach-Eindeckungen, Wandverschindelungen, ursprüngliche Holzzäune, so genannte „Schneitelbäume“ sowie andere landschaftsgestaltende Vorhaben wie z. B. der Erhalt von Klaubsteinmauern. „Das Kulturlandschaftsförderprogramm liegt mir ganz besonders am Herzen. Schließlich sind es die Bäuerinnen und Bauern, welche nicht nur ihre Flächen in den Nationalpark einbringen, sondern auch auf eine intakte Kulturlandschaft achten, indem sie ursprüngliche Bausubstanzen erhalten. Mit dieser Förderung sollen sie dabei noch besser unterstützt werden“, so Schaar.