Nationalpark Hohe Tauern

Almvielfalt prämiert: Die Mellitzalm in St. Veit i. Defereggental wurde 2025 ausgezeichnet Thomas Veiter ist Almhirte des Jahres


Die Almen im Nationalpark Hohe Tauern prägen nicht nur das Landschaftsbild der Außenzone, sie sind auch begehrtes Ziel von Erholungssuchenden, wichtiges Element für die Biodiversität und nicht zuletzt auch Arbeitsplatz zahlreicher fleißiger Hirtinnen und Hirten, sowie Almbäuerinnen und Almbauern. Die Jury bestehend aus Grundbesitzervertreter:innen und der Nationalparkverwaltung hat aus über 15 Bewerber:innen die Thomas Veiter, der die Mellitzalm in St. Veit bewirtschaftet, ausgewählt und damit mit dem Titel „Almhirt:in des Jahres“ prämiert.


Ein Almleben ohne Fahrzeuge

Bereits 1990 half Thomas Veiter seinen Großeltern bei der Arbeit auf der Alm, seit 2005 führt er die Bewirtschaftung selbstständig, unterstützt von seiner Familie. Die Mellitz-Alm liegt auf 1.850 bis 2.500 Metern Seehöhe in St. Veit im Defereggental. Aufgetrieben werden Fleckvieh-Rinder, Norikerpferde und Bergschafe. Der traditionelle Almauftrieb und Almabtrieb erfolgt zu Fuß, ohne Fahrzeuge – ein Brauch, der vielerorts schon selten geworden ist.

Die Alm ist nur über einen Fußweg und eine Materialseilbahn erreichbar. Dadurch prägen Handarbeit und Pferdeeinsatz noch immer den Alltag: Beim Melken und Verarbeiten der Milch zu Butter, Käse und Rahm, beim Holzrücken, beim Freihalten von Weiden und Wegen oder beim Abtransport von Schwendgut und Steinen. Besonders hervorzuheben ist die Pflege der für die Artenvielfalt wichtiger Flächen: 1,5 Hektar Almanger sowie eine Bergwiese auf 2.200 Metern Seehöhe werden traditionell gemäht und bewirtschaftet. Das im Sommer geerntete Heu wird im Winter, bei ausreichender Schneelage, ins Tal gebracht.

Lebendige Kulturlandschaft und altes Handwerk

Auch die Bauten der Almwirtschaft liegen Thomas Veiter am Herzen. Als letzter Auftreiber der Gemeindegutsagrargemeinschaft Mellitz-Alm hält er insgesamt sieben Gebäude instand. Durch zahlreiche Sanierungsarbeiten – neue Dächer, Schindelwände, Unterbauten, Trockensteinmauern und Wasserversorgung mit Lärchenholztrögen – befinden sich die Almhütten in ausgezeichnetem Zustand.

Mit Leidenschaft pflegt die Familie Veiter zudem das alte Handwerk: Holzschindeln spalten, Brunnensäulen ausbohren, Tröge aushacken oder traditionelles Werkzeug wie Rechen, Sensenwörbe und Schwendgeräte herstellen. Diese Geräte kommen dann bei der täglichen Arbeit auf der Mellitz-Alm zum Einsatz.

„Die Arbeit von Thomas Veiter steht beispielhaft für eine Almwirtschaft, die Natur, Kultur und Tradition in Einklang bringt“, betont der stellvertretende Vorsitzende des Tiroler Nationalparkkuratoriums Philipp Jans. „Mit großem Engagement trägt er dazu bei, dass die einzigartigen Landschaften und Lebensräume des Nationalparks Hohe Tauern erhalten bleiben.“

Vor Ort auf der Mellitz-Alm haben Vertreter des Tiroler Nationalparkkuratoriums und Nationalparkdirektor Hermann Stotter mit einer süßen Überraschung von Projektsponsor Milka und einem Swarovski Fernglas zur Prämierung gratuliert.

Bildnachweis:

  • AlmhirteJahr2025_cNPHT_Raffler (31).jpg: v.l.nr. Nationalparkdirektor Hermann Stotter, Familie Veiter, Thomas Steiner (Nationalparkverwaltung), Stv. Kuratoriumsvorsitzender Philipp Jans und Nationalparkkuratoriumsmitglied Simon Staller.
  • AlmhirteJahr2025_cNPHT_Raffler (73).JPG: v.l.nr. Nationalparkdirektor Hermann Stotter, Familie Veiter, Thomas Steiner (Nationalparkverwaltung), Stv. Kuratoriumsvorsitzender Philipp Jans und Nationalparkkuratoriumsmitglied Simon Staller.

Rückfragen:

Mag. Florian Jurgeit

Nationalparkverwaltung Tirol

0664-2516136

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Geschrieben von
Florian Jurgeit

10.09.2025