Mit der Wasserschule, die wir als Bildungsprojekt des Nationalparks Hohe Tauern und der Swarovski Foundation umsetzen, besuchen wir unsere Entscheidungstragenden von morgen in den Schulen. Zum Weltwassertag haben wir bei unseren Wasserschulen einmal nachgefragt: Wie sieht euer Umgang mit Wasser im Schulalltag aus?
Der Wasserreichtum und die freifließenden Gebirgsbäche im Schutzgebiet sind Bilder, die unsere Ranger:innen als Botschafter des Nationalparks Hohe Tauern mit in die Klasse bringen.
Ranger Ekkehard Heider zeigt den Kindern der VS Zell am See die Gletscher im Nationalpark Hohe Tauern – Sie sind die immer kleiner werdenden Wasserspeicher unserer Gebirge. Bild: © VS Zell am See / Kaufmann
Der Kontrast fällt auf, denn selbst bei uns im Österreich merken wir zunehmend, dass unsere Wasservorkommen nicht ganzjährig unlimitiert sind und unsere Gewässersysteme durch die vielseitigen Nutzungen zunehmend eingeengt und belastet sind. Aber wie sieht das erst anderswo aus? Die Wasserschule öffnet den Blick auf unseren Umgang mit Wasserressourcen – bei uns vor Ort und weltweit.
Übrigens, dieses Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Wasser für den Frieden“. Der gestiegene Bedarf auf immer kleiner werdende Wasserressourcen verursacht Konflikte und dramatische Notsituationen.
Wasser kann Frieden schaffen oder Konflikte auslösen. Wenn Wasser knapp oder verschmutzt ist oder Menschen um Zugang kämpfen, kann es zu Spannungen kommen. Durch die Zusammenarbeit im Wasserbereich können wir den Wasserbedarf aller Menschen ausgleichen und zur Stabilisierung der Welt beitragen. Wohlstand und Frieden sind auf Wasser angewiesen. Während Nationen den Klimawandel, Massenmigration und politische Unruhen bewältigen, müssen sie die Zusammenarbeit im Wasserbereich in den Mittelpunkt ihrer Pläne stellen. Wasser kann uns aus der Krise führen. Wir können die Harmonie zwischen Gemeinschaften und Ländern fördern, indem wir uns gemeinsam für eine faire und nachhaltige Nutzung von Wasser einsetzen – von den Konventionen der Vereinten Nationen auf internationaler Ebene bis hin zu Maßnahmen auf lokaler Ebene.
Die ASO St. Anton untersucht mit Ranger Werner Schuh ein Gewässer in unmittelbarer Schulumgebung. Die oft stark verbauten Ableitungsgräben von Wildbächen im Siedlungsbereich sind bei uns im Gebirge ein alltägliches Bild: © ASO St. Anton / Herzog
Wenn die Wasserschule zu Gast ist, wird viel erforscht und gelernt. Mit abwechslungseichen Methoden und spannenden Experimenten verstehen die Kinder Zusammenhänge in der Natur: Nur das was man kennt, kann man auch schützen!
Ranger Matthias Mühlburger und Christoph Dietmeier „kochten“ eine Wolke im Klassenzimmer der VS Kals am Großglockner. Bild:© Bildungszentrum Kals am Großglockner / Troger
Rangerinnen Maria Mattersberger und Sophie Thaler bauten mit den Schüler:innen der VS St. Veit in Defereggen einen Bodenfilter und lernten, was unser Quellwasser so besonders (sauber) macht. Bild: © VS St. Veit im Defereggen / Patterer
Mit den Schüler:innen der VS Zell am See brachte Ranger Ekkehard Heider den Wasserkreislauf ins Klassenzimmer. Bild: ©VS Zell am See / Kaufmann
Der Wasserschulunterricht bleibt aber nicht im Klassenzimmer. Mindestens einen Tag geht es nach draußen, um die Gewässer in Schulnähe zu erkunden. Dabei wird viel entdeckt und gelernt. Im Vordergrund steht dabei immer, dass die Schüler:innen selbst aktiv dabei sind.
Die Schüler:innen der VS Saalfelden waren draußen am fließenden und stehenden Gewässer unterwegs und erkundeten, welche Tiere und Pflanzen zu finden sind. Dabei lernten sie, wie sich die Wasserqualität auf die Lebewesen auswirkt. Bilder oben: © VS Saalfelden / Langreiter
Der Aufenthalt am Wasser ist für die Kinder immer ein tolles Erlebnis. Wenn das Gelände und das Wetter es zulassen, kann dabei natürlich auch mal die eine oder andere Socke nass werden.
Die VS Matrei verbrachte letztes Jahr einen warmen Frühjahrstag am Bretterwandbach, dabei war schnell vergessen, dass auch in Gummistiefeln die Füße nass werden, wenn das Wasser oben hineinläuft. Bild: © VS Matrei / Suitner
Die Inhalte der Wasserschule sind Fächer- und Themenübergreifend und im Lehrplan der Volks- und Mittelschulen verankert. Mit dem von den Ranger:innen Gelernten bieten sich spannende Möglichkeiten, die Inhalte immer wieder aufzugreifen, sie in den Schulunterricht einzubringen und an Familien und Gemeinden weiterzugeben. Unsere Kinder haben viele tolle Ideen und je mehr sie aktiv lernen, desto besser werden die Ideen. Nur so entwickeln wir die Fähigkeiten, gut gerüstet in die Zukunft zu gehen und erreichen positive Veränderung!
Die MINT Klasse der MS Mittersill bauten selbst Wasserpumpen, die ohne Strom laufen. Bild: © MS Mittersill / Eder
Die Schüler:innen der VS Niedernsill machten sich Gedanken um den täglichen Wasserkonsum. Durch wieder füllbare Trinkflaschen wird viel Plastikmüll vermieden. Plastikfreie Trinkgefäße vermeiden die Entstehung und den Konsum von Mikroplastik. Bild: © VS Niedernsill / Pichler
Die Landwirtschaftliche Lehranstalt in Rotholz dokumentierte, wo in ihrem Schulalltag überall Wasser zum Einsatz kommt. Bilder oben: © LLA Rotholz / Geisler
Die Schüler:innen entdecken und lernen zusammen mit unseren Ranger:innen. Den Nachhaltigkeitszielen der UN folgend setzen wir auf qualitätsvolle Bildung (Ziel 4). Damit erhalten unsere Kinder und Jugendlichen das Rüstzeug, sich für den nachhaltigen Umgang mit unseren Wasserressourcen vor Ort stark zu machen und verstehen, dass der Zugang zu sauberem Wasser und hygienischen Sanitäreinrichtungen nicht nur bei uns sondern weltweit selbstverständlich werden muss (Ziel 6).
Wenn du die Wasserschule auch bei dir haben möchten, gibt es hier mehr Infos: https://hohetauern.at/de/bildung/wasserschule.html
Wir bedanken uns bei allen Pädagog:innen für ihren Einsatz und ihr Engagement, die Botschaft im Schulalltag weiterzutragen: Wasser ist das kostbarste Gut und wir Alle müssen uns für dessen Schutz einsetzen.