Nationalpark Hohe Tauern

Zwischen Adlern, Kühen und Sonnencreme
Unser Praktikum im Nationalpark Hohe Tauern


Ein Einblick hinter die Kulissen

Die letzten Monate, von April bis September 2024 durften wir Praktikantinnen im Bereich Forschung und Naturraummanagement den Salzburger Anteil des Nationalparks Hohe Tauern in seiner Vielfältigkeit erleben– eine Zeit voller spannender Herausforderungen und unvergesslicher Erlebnisse. Wir, das sind Cornelia, Julia und Sophie. Was wir in dieser Zeit so getrieben haben, möchten wir gerne mit euch teilen.

 

Wo ist er, der Horst?

Der Schwerpunkt des Praktikums lag auf dem Greifvogelmonitoring, neben Bartgeiern, Gänse-und Mönchsgeier, schenkten wir vor allem den Steinadlern unsere Aufmerksamkeit. Mit Spektiv, Fernglas und Klemmbrett waren wir ihnen den ganzen Sommer über auf der Spur, um ihre Horste zu finden. Dafür sind wir oft früh morgens, im April noch mit Winterjacke, im Juli dann mit einer dicken Schicht Sonnencreme in die verschiedensten Täler des Nationalparks gefahren. So haben wir fast den ganzen Sommer draußen in den Bergen verbracht und kennen damit jetzt fast den gesamten Salzburger Teil des Nationalparks Hohe Tauern.
Im Tal angekommen mussten wir meist noch weit wandern, um an die relevanten Felswände zu gelangen. Vorbei ging es an großen Almflächen, wo wir schnell und notgedrungen unsere Fähigkeiten im Umgang mit Kühen ausbauten. Kühe wurden von der Straße getrieben, damit wir durchkamen oder davon abgehalten, am Spektiv zu knabbern. Hinten im Tal angekommen hieß es dann nicht „Wo ist Walter“, sondern wo ist Horst? Akribisch und mit Adleraugen suchten wir die Felswände ab, bis wir das ersehnte in der Felswand entdecken konnten: ein brauner, etwa 2 Meter großer Geäst-Haufen! Ein Horst!

Noch besser wurde jeder Tag, wenn sich die Bewohner dieser beeindruckenden Nester uns auch zeigten. Diese majestätischen Vögel zu beobachten und Daten zu ihrem Verhalten und Lebensraum zu sammeln, sind eine besonders faszinierende und wichtige Aufgabe. Steinadler sind besonders wichtig für ein intaktes alpines Ökosystem und deshalb sollte die Entwicklung der Population genau beobachtet werden.

 

Wenn wir nicht gerade in den Himmel schauten ...

Neben der praktischen Arbeit im Freien gehörten auch Bürotätigkeiten und Öffentlichkeitsarbeit zu unseren Aufgaben. Hier lernten wir, wie viel Planung und Organisation hinter den Projekten steckt, und konnten unser erworbenes Wissen über den Nationalpark an Besucher weitergeben. Besonders erfüllend war es, Menschen für den Naturschutz zu begeistern und ihnen die Bedeutung dieser einzigartigen Landschaft näherzubringen.

 

Wir hoffen, dass auch im nächsten Jahr wieder motivierte Menschen dieser Arbeit nachgehen möchten und bedanken uns insbesondere bei Sylvia Flucher, Matthias Lehnert und Wolfram Lechner, die uns während unserer Praktikumszeit bestens zur Seite gestanden haben.

Cornelia, Julia und Sophie



Geschrieben von
Sophie Wett

05.09.2024