Nationalpark Hohe Tauern

25 Jahre Wasserschule Eine Erfolgsgeschichte aus dem Nationalpark Hohe Tauern getragen in die Welt


Seit einem Vierteljahrhundert vermittelt die Wasserschule jungen Menschen das Wissen und die Werte, die sie brauchen, um unsere wichtigste Lebensgrundlage zu verstehen und zu schützen: das Wasser.


Im Jahr 2000 wurde die Wasserschule im Nationalpark Hohe Tauern ins Leben gerufen. Dies war nur durch die tatkräftige Unterstützung seitens dem Unternehmen Swarovski möglich. Gernot Langes-Swarovski als visionärer Entrepreneur hielt in einem Interview 2001 fest, dass Swarovski sich der komplexen Beziehungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt bewusst ist. „Gesellschafts- und Umweltfragen liegen im Interesse eines Unternehmens, welches langfristig von einer gesunden Gesellschaft sowie einer intakten Umwelt abhängig ist. Die nachhaltige Nutzung der lebenswichtigen Ressource Wasser ist für Swarovski eine wichtige unternehmerische Zielsetzung. Mit der Wasserschule soll ein engeres Zielpublikum gezieltes Wissen vermittelt bekommen.“

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Gernot Langes-Swarovski mit Gattin (links) bei der Eröffnung der Wasserschule Nationalpark Hohe Tauern im Kreise hochrangiger politischer Vertreter bei den Umbalfällen im Nationalpark Hohe Tauern. c NPHT Gruber

Zusammen mit dem Nationalpark Hohe Tauern und den fans&friends wurde das Projekt Wasserschule entwickelt, welches Kindern und Jugendlichen Wissen über die wertvollste Ressource der Erde – Wasser – vermittelt, und sie dazu ermutigt, Wasser zu schätzen und zu schützen. Angelika Staats, Pädagogin und erfahrene Projektentwicklerin im Nationalpark Hohe Tauern, war die Drehscheibe der Wasserschule. Es mussten Unterrichtsmaterialien ausgearbeitet und die Ranger:innen didaktisch für den Wasserschulunterricht geschult werden.

Zeitung Ausschnitt

Die erste Ausgabe der Wasserschulzeitung im Jahr 2000. Download zum Nachlesen.

Auch die Bewusstseinsbildung mittels Öffentlichkeitsarbeit sowie die Präsentation der „neuen“ Wasserschule an den Schulen und in den Bildungsdirektionen waren wesentliche Bausteine.
Was im Nationalpark Hohe Tauern begann, ist heute ein globales Bildungsprogramm – internationalisiert durch Swarovski und getragen von Begeisterung, Partnerschaften und der Überzeugung, dass Bildung Veränderung schafft.

Die Wurzeln – Vision & Ursprung

„Die Idee der Wasserschule wurde geboren aus einer außergewöhnlichen Partnerschaft zwischen dem Unternehmen Swarovski und dem Nationalpark Hohe Tauern – initiiert von meinem Onkel Gernot Langes-Swarovski. Als Teenager durfte ich hautnah miterleben, wie alles begann – mit Wasseranalysen, Beobachten der Gletscherschmelze und der Faszination für die Natur.“
– Marisa Schiestl-Swarovski, Vorsitzende der Swarovski Foundation
(zum Interview mit Marisa Schiestl-Swarovski)

Die Anfänge der Wasserschule liegen im Nationalpark Hohe Tauern – einem Ort, der für viele Kinder zum ersten Mal erlebbar machte, wie fragil und kostbar Wasser ist. Die Nationalpark-Ranger:innen vermittelten anschaulich die wertvolle Ressource Wasser und einen bewussteren Umgang damit. Die Maskottchen Toni Tropf, Alina Aqua und Willi Water wurden zu Symbolfiguren einer Bildungsbewegung.

Bildung, die Wirkung zeigt

„Wasser ist Leben – und Bildung ist Selbstbestimmung. Die Wasserschule verbindet beides. Das macht sie so kraftvoll.“
– Harald Riener, Präsident fans&friends
(zum Interview mit Harald Riener)

 

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In der Wasserschule entdecken Kinder das Element Wasser nicht nur theoretisch, sondern hautnah: Sie analysieren Proben, beobachten Tiere, verstehen ökologische Zusammenhänge. Und sie nehmen dieses Wissen mit nach Hause. Die Wirkung geht weit über den Unterricht hinaus – sie verändert Einstellungen und erzeugt hoffentlich Veränderung.

Aus dem Nationalpark Hohe Tauern in die Welt

„Ich freue mich, dass heute Kinder mit uns das Jubiläum feiern, die stellvertretend für über 100.000 Schülerinnen und Schüler in Österreich stehen – welche innerhalb der letzten 25 Jahre von unseren Ranger:innen unterrichtet wurden. Das ist eine unglaubliche Bilanz für 25 Jahre Bildungsarbeit.“
– Barbara Pucker, Direktorin Nationalpark Hohe Tauern Kärnten
(zum Interview mit Barbara Pucker)

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Was klein begann, wurde groß: Heute ist die Wasserschule ein globales Programm mit vielen Standorten weltweit – getragen von der gemeinnützign Swarovski Foundation. Das Thema Wasser ist dort eine zentrale Säule – neben Kreativität und Gerechtigkeit. Und gleichzeitig ist die Wasserschule noch immer tief verwurzelt im Nationalpark Hohe Tauern, wo sie begann.

Naturbildung in der Großstadt

„Viele Kinder, mit denen wir arbeiten, haben kaum Zugang zur Natur. Die Wasserschule öffnet ihnen Türen – zu neuen Perspektiven, zu anderen Lebensrealitäten und manchmal zu einem neuen Selbstbild.“
– Toni Kronke, Teach For Austria
(zum Interview mit Toni Kronke)

In der Zusammenarbeit mit Teach for Austria bringt die Wasserschule das Thema Wasser auch in großstädtische Schulen. Ranger:innen besuchen Schulklassen in Wien und anderen Städten, führen Experimente durch, zeigen den Kindern, was Natur eigentlich ist – oft zum ersten Mal. Diese Erlebnisse erweitern Horizonte – im Kleinen wie im Großen.

Die Zukunft beginnt jetzt

„Ich wünsche mir, dass wir die Inhalte der Wasserschule kontinuierlich weiterentwickeln – denn die klimatischen Bedingungen und die Herausforderungen rund ums Wasser ändern sich. Wir müssen dranbleiben.“
– Barbara Pucker. Direktorin Nationalpark Hohe Tauern Kärnten


„Unser Ziel ist es, bei allen Teilnehmenden der Wasserschule Aufmerksamkeit, Begeisterung und Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Wasser und unserer Umwelt zu wecken, damit sie ihre Zukunft in einer sich schnell verändernden Welt aktiv, nachhaltig und gut gestalten können.“
- Caroline Führer, Projektleiterin Wasserschule
(zum Interview mit Caroline Führer)

Die kommenden 25 Jahre stellen neue Anforderungen an Umweltbildung: Klimawandel, Wassermangel, soziale Ungleichheit. Die Wasserschule wird auch künftig Antworten geben – mit Engagement, Wissenschaft, Herz und Partnerschaften, die tragen. Seit Bestehen des Programms wurden weltweit über 800.000 Kinder an 2.500 Schulen unterrichtet und mehr als 23.000 Lehrkräfte eingebunden. Alleine in Österreich wurden 105.000 Kinder betreut.

Dank

Die Wasserschule ist nur deshalb möglich, weil viele Menschen, Institutionen und Organisationen daran glauben. Ein besonderer Dank gilt:
• den Rangerinnen und Rangern des Nationalparks Hohe Tauern
• der Swarovski Foundation und fans&friends für ihre nachhaltige Unterstützung
• allen Lehrkräften und Bildungspartner:innen, u. a. Teach For Austria
• und vor allem: den mehr als 800.000 Kindern und Jugendlichen weltweit, die Teil der Wasserschule sind – und zu Botschafter:innen des Wassers wurden.

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Die Gäste der 25 Jahre Jubiäumsfeier freuen sich über das erfolgreiche Projekt Wasserschule, welches nur durch das Mitwirken VIELER Menschen, Organisationen und Institutionen möglich war und ist. c NPHT Mattersberger

Interviews

 

Marisa Schiestl-Swarovski , Vorsitzende der Swarovski Foundation 
Frage:
Dein Onkel Gernot Langes-Swarovski war ein Visionär seiner Zeit. Er hat den Weltkonzern Swarovski mit dem Nationalpark Hohe Tauern zusammengebracht – und aus dieser Verbindung ist die großartige Idee der Wasserschule entstanden. Was sind deine Erinnerungen an diese Anfangszeit?

Schon als Teenager durfte ich hautnah miterleben, wie die ersten Ideen zur Wasserschule entstanden und wie sie langsam Gestalt annahmen.
Wir Kinder und Jugendlichen haben damals selbst bei der Wasserschule mitgemacht und haben mit den Ranger:innen Wasseranalysen durchgeführt – das war spannend und hat uns spielerisch an ein wichtiges Thema herangeführt. Ich erinnere mich noch gut an Toni Tropf, Alina Aqua und Willi Water – die Maskottchen der Wasserschule und drei absolute Leitfiguren. Sie haben es geschafft, uns zu faszinieren und für das Thema Wasser zu begeistern.
Ich fand es damals schon unglaublich interessant, wie viel man über Wasser und speziell Gletscherwasser lernen kann. Besonders eindrücklich war für mich der Moment, als ich realisiert habe, wie schnell sich die Gletscher zurückziehen – das war wirklich schockierend. Man konnte den Wandel praktisch mit eigenen Augen beobachten.
Auch die Wasseranalysen waren für uns ein Aha-Erlebnis. Mithilfe des Unterrichtsmaterials der Wasserschule konnten wir selbst kleine Lebewesen im Wasser identifizieren und dadurch Rückschlüsse auf die Wasserqualität ziehen. Das war für mich ein echter Augenöffner – schon damals. Diese Erfahrungen haben mich tief geprägt und mein Bewusstsein für den Wert und die Schutzbedürftigkeit unserer natürlichen Ressourcen geschärft.

Frage:
Du bist also ein Kind der ersten Generation der Wasserschule. Diese Generation ist nun erwachsen geworden – und du engagierst dich heute selbst für das Thema Wasser. Seitdem du die Swarovski Foundation leitest, was waren für dich die wichtigsten Meilensteine der Wasserschule?

Ja, genau – ich gehöre zur ersten Generation der Wasserschule. Es ist wirklich schön zu sehen, wie diese Initiative über die Jahre gewachsen ist und welche Kraft sie entwickelt hat. Seit ich vor drei Jahren die Leitung der Swarovski Foundation von meiner Cousine Nadja Swarovski übernommen habe, konnten wir einige bedeutende Schritte setzen.
Im Zuge der strategischen Neuausrichtung wurde das globale Programm der Wasserschule vollständig in die Foundation integriert und ist heute eine zentrale Initiative unserer Arbeit. Neben den Themen Kreativität und Gerechtigkeit bildet das Thema Wasser eines unserer drei zentralen Wirkungsfelder.
Wir leben dabei den Gedanken: „Drops of knowledge for rivers of change“ – „Tropfen des Wissens für Flüsse der Veränderung“. Jeder Mensch kann einen Unterschied machen – jedes Kind, jeder Jugendliche, der durch die Wasserschule geht, wächst in gewisser Weise zu einem Botschafter oder einer Botschafterin für das Wasser heran. Und das ist unglaublich wichtig: dranbleiben, weitermachen, nicht aufgeben.

Frage:
Wenn du heute in den Nationalpark Hohe Tauern blickst – in die Wiege der Wasserschule – und die engagierten Ranger:innen, Lehrer:innen und Kinder siehst: Was empfindest du?

Ich bin wirklich unglaublich stolz, wie visionär mein Onkel Gernot Langes-Swarovski vor 25 Jahren war. Es ist beeindruckend, wie aus einem lokalen Bildungsprojekt in Österreich ein weltweites Programm geworden ist.
Das Besondere ist: Obwohl das Programm heute global umgesetzt wird, funktioniert es überall anders – angepasst an regionale Gegebenheiten und Bedürfnisse. Und doch bleibt das Herzstück überall dasselbe: das Bewusstsein für den Wert und die Bedeutung von Wasser. Es ist einfach schön zu sehen, dass all das hier im Nationalpark Hohe Tauern begonnen hat.


Harald Riener, Präsident fans&friends (ehemals Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern)
Frage:
Herr Riener, Sie sind Präsident der fans&friends, einem Verein, der sich für die Unterstützung des Nationalparks Hohe Tauern und seiner Bildungsarbeit einsetzt. Welche Bedeutung hat für Sie persönlich – aber auch in Ihrer Funktion als Präsident – das Projekt „Wasserschule“?

Die Wasserschule ist für mich ein ganz wesentliches Projekt – aus mehreren Gründen. Der Name sagt eigentlich schon alles: Wasser und Schule. Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Unser Körper besteht zu 55 bis 65 Prozent daraus. Ohne Wasser gibt es kein Leben, kein Grün, keinen Sauerstoff.
Und dann ist da die Schule: Bildung ist Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben. Diese beiden Themen – Wasser und Bildung – greifen hier ideal ineinander. Kinder beschäftigen sich aktiv mit einem zentralen Thema unserer Zeit und tragen das Gelernte auch nach Hause. So entsteht Wirkung, die weit über den Klassenraum hinausgeht.

Frage:
Sie haben die Wasserschule auch mit Ihrer eigenen Tochter erlebt – wie war das?

Das war großartig. Man ist direkt eingebunden in die Projekte, kann im „Labor“ mitarbeiten, Wasserproben untersuchen – das macht richtig Spaß. Und ehrlich gesagt: Bei einigen Themen war ich nicht mehr ganz sattelfest – da hat mich meine Tochter dann auch mal freundlich darauf hingewiesen. Das Schöne daran ist: Die Wasserschule ist nicht nur für Kinder ein Erlebnis, sondern auch für Erwachsene eine wertvolle Erfahrung. Die Begeisterung der Ranger:innen ist einfach ansteckend – sie machen einen großartigen Job.

Frage:
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Wasserschule?

Mindestens weitere 25 Jahre!

 

Barbara Pucker, Direktorin Nationalpark Hohe Tauern, Kärnten
Frage:
Am 28. Mai 2025 feiern wir im BIOS Nationalparkzentrum 25 Jahre Wasserschule. Die internationale Wasserschule hat ihren Ursprung hier im Nationalpark und wirkt mittlerweile weltweit. Welche Gedanken gehen Ihnen als Hausherrin und Nationalparkdirektorin an so einem Tag durch den Kopf?

Ich freue mich ganz besonders, dass heute so viele begeisterte Kinder hier sind – sie stehen stellvertretend für die über 100.000 Kinder, die in den vergangenen 25 Jahren von unseren Nationalpark-Rangerinnen und -Rangern unterrichtet wurden. Es ist beeindruckend, wie viel Wissen, Wertschätzung und Bewusstsein für die Natur im Rahmen der Wasserschule vermittelt wurde – das macht mich stolz.

Frage:
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Wasserschule?

Ich wünsche mir, dass wir die Inhalte der Wasserschule laufend weiterentwickeln – und das tun wir auch, denn die Rahmenbedingungen verändern sich. Die klimatischen Verhältnisse sind heute nicht mehr dieselben wie vor 25 Jahren, und das hat natürlich Auswirkungen auf unsere Wasserversorgung. Das Programm muss darauf reagieren und tut das auch.

Frage:
In Ihrer Festrede haben Sie erwähnt, dass sie immer wieder von früheren Wasserschulkindern angesprochen werden. Haben Sie ein Beispiel?

Ja – ein sehr persönliches Beispiel ist eine Nachbarin. Sie ist heute Ende 20 oder Anfang 30, und als ich sie kennengelernt habe, hat sie mir ganz begeistert erzählt, dass sie damals mit ihrer Schule an der Wasserschule im Nationalpark teilgenommen hat. Für mich zeigt das: Die Wasserschule wirkt – und das auf ganz unterschiedlichen Ebenen.

 

Toni Kronke, Teach For Austria
Frage:
Teach For Austria kooperiert seit Langem mit dem Nationalpark Hohe Tauern und der Swarovski Foundation im Rahmen der Wasserschule. Wie kam es dazu, und welche Bedeutung hat das Projekt speziell für Kinder in der Großstadt?

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Viele unserer Schülerinnen und Schüler kommen aus sozioökonomisch schwierigen Verhältnissen. Ihre Eltern haben oft nur wenig Bildung und Einkommen. Der Zugang zur Natur – sei es der Wald, Vogelstimmen oder das Erleben eines natürlichen Gewässers – fehlt häufig völlig.
Unsere Kooperation mit der Swarovski Foundation, der Wasserschule und den Nationalpark-Rangerinnen und -Rangern schafft hier neue Perspektiven. Wenn Ranger in die Klassen kommen oder die Kinder an Exkursionen teilnehmen, verändert sich ihr Blick auf die Umwelt – und oft auch auf sich selbst. Selbst kleine Grünflächen in der Stadt, ein Park oder ein Flussufer, werden auf einmal mit neuen Augen gesehen.

Frage:
Die Wasserschule vermittelt also nicht nur Wissen über Wasser?

Ganz genau. Es geht auch um soziale Kompetenzen, Selbstwirksamkeit, Zukunftsperspektiven. Die Wasserschule öffnet Fragen wie: Wie wollen wir leben? Was brauchen wir zum Leben? Wie können wir gut miteinander umgehen? Für ein Kind, das in einem abgelegenen Tal aufwächst, ist das ein anderer Zugang als für eines, das in einem dicht bebauten Bezirk wie Wien-Favoriten groß wird.

Frage:
Wie erleben Sie den Unterricht mit den Rangerinnen und Rangern in der Praxis?

Das funktioniert hervorragend. Unsere Fellows – also die Lehrkräfte von Teach For Austria – bereiten die Kinder gut vor, aber der direkte Kontakt mit den Rangerinnen und Rangern ist noch einmal etwas ganz anderes. Ich denke zum Beispiel an Andreas Rofner, der mit Schulklassen an der Alten Donau gearbeitet hat. Die Kinder haben Wasserproben genommen, Tiere bestimmt – das bleibt ihnen lange im Gedächtnis.
Die Lehrerinnen und Lehrer sehen, wie viel Potenzial in dieser Zusammenarbeit steckt. Die Kinder erleben einen neuen Zugang zur Natur und zu ihrer eigenen Umwelt. Das könnten wir als Organisation allein so nicht leisten – darum ist diese Partnerschaft so wertvoll.

Frage:
Wo sehen Sie die Wasserschule in 25 Jahren?

25 Jahre – das ist eine lange Zeit. Ich hoffe sehr, dass wir diese gute Zusammenarbeit fortführen können und noch mehr Kinder erreichen. Und ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft die nötigen Ressourcen haben, um Bildungsarbeit in Städten zu leisten – gerade dort, wo es am dringendsten gebraucht wird.

 

Caroline Führer, Projektleitung Wasserschule Nationalpark Hohe Tauern
Frage:
Als ausgebildete Biologin hat dich deine Reise nach Osttirol verschlagen und seit 2021 hast du in deiner Funktion als Nationalpark Rangerin Kinder an den Schulen praktisch zur Wasserschule unterrichtet. Was sind deine Highlights aus dieser Zeit?

Es gibt viele Highlights. Das Erlebnis, mit der Wasserschule Schulklassen zu besuchen ist jedesmal wieder aufs Neue spannend. Besonders schön sind natürlich die Entdeckungen, die wir mit Kindern draußen an Gewässern machen, das ist jedes Mal ein Highlight. Lehrkräfte sind auch immer wieder erstaunt, wie wir mit einfachsten Mitteln kleine Wasser-Experimente und Rätsel ins Klassenzimmer bringen können, mit denen die Kinder selbstständig arbeiten können. Ein besonderes Highlight ist für mich, wenn die Lehrkräfte im Voraus bereits mit den Schülerinnen und Schülern etwas zum Thema gemacht haben und auf die Wasserschultage vorbereitet haben. Da merkt man direkt, wie die Kinder bereits Beobachtungen und Fragen mitbringen und sich darauf freuen, gemeinsam mit mir als Rangerin Antworten zu finden. Toll ist auch, wenn ich von Eltern oder sogar Lehrkräften angesprochen werde, die selbst vor vielen Jahren bei der Wasserschule mitgemacht haben und sich sehr darüber freuen, dass nun ihre Kinder teilnehmen. Das zeigt, dass sich meine Ranger Kolleginnen und Kollegen schon seit so langer Zeit für dieses wunderbare Projekt erfolgreich engagiert haben.

Frage:
Seit 2023 engagierst du dich nun als Projektleiterin für die Weiterentwicklung des erfolgreichen Projektes. Warum ist Wasser noch immer ein so bedeutsames Thema?

Das Thema Wasser betrifft uns Alle immer stärker. Die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen sind nicht nur weltweit, sondern da bei uns direkt vor der Haustür zunehmend spür- und sichtbar. Wie sich die Erwärmung auf den Wasserhaushalt unserer Umwelt auswirkt und was noch intakte Naturräume leisten, unsere Lebensqualität zu erhalten, ist wichtiges Basiswissen. Unser Handeln und Konsum wirkt sich auf die Wasserverfügbarkeit aus, sei das vor Ort oder oft ganz woanders auf der Welt - und viel zu oft ist es nicht direkt nachvollziehbar. Deswegen möchten wir unbedingt auch weiterhin bei allen Teilnehmenden der Wasserschule Aufmerksamkeit, Begeisterung und Verständnis für die Zusammenhänge in unserer (Wasser-)Umwelt wecken und sie mit Wasser-Wissen ausstatten, womit sie ihre Zukunft in dieser sich schnell verändernden Welt aktiv, gut und nachhaltig gestalten und leben können.



Geschrieben von
Helene Mattersberger

04.06.2025