Im Frühjahr 2025 durfte ich als Forschungspraktikantin den Nationalpark Hohe Tauern in seiner wilden Schönheit und Vielfältigkeit kennenlernen. Neben neuen Erfahrungen erweiterte das Praktikum insbesondere meinen gewohnten Blickwinkel auf die Natur: Während ich bei meiner Arbeit auf einer Allgäuer Alm normalerweise nach Jungrindern Ausschau halte, richtete sich mein Blick nun auf die Steinadler am Himmel – denn der Fokus meines einmonatigen Praktikums lag auf dem Monitoring der Steinadler. Ausgestattet mit Fernglas und Spektiv, war ich den „Königen der Lüfte“ den ganzen Februar auf der Spur, um mehr über ihre aktuellen Aufenthaltsorte und Horstbauaktivitäten herauszufinden.
Steinadler mitten im Winter beobachten – geht das denn?
Während sich in den Talböden bereits der Frühling ankündigt, ist die Gipfelregion der Hohen Tauern noch in Schnee und Eis gehüllt. Hin und wieder sah ich aus der Ferne Lawinen in steilen Gräben in die Tiefe donnern.
In dieser unwirtlichen Jahreszeit beginnen die Steinadler mit den Vorbereitungen ihrer Brutsaison. Da die Vögel hier bereits mit dem Bau ihrer Horste beginnen, ist ihre Flugaktivität im Februar und März sehr hoch. Dadurch ist das Frühjahr besonders geeignet, um Steinadler zu beobachten.
Trotz winterlichen Wetters ließ die spannende Aufgabe das stundenlange Ansitzen mit Spektiv und Fernglas wie im Flug vergehen. Während manche Täler aufgrund der Lawinengefahr gesperrt waren, gab es dennoch genug Täler, in denen ein sicheres Erforschen der Tiere möglich war. Neben zahlreichen Steinadler-Sichtungen durfte ich sogar den Flug des sehr seltenen Bartgeiers erleben.
War der Himmel einmal wolkenverhangen, …
… dann gab es auch im Büro der Nationalparkverwaltung immer etwas zu tun. Dazu gehörte vor allem die Auswertung und Digitalisierung meiner gesammelten Daten. Rückblickend bildete das wissenschaftliche Praktikum im Nationalpark Hohe Tauern eine wunderbare Möglichkeit, mehr über unser höchstes Gut – die Vielfalt der heimischen Natur – zu lernen.
„Denn nur was man kennt, das schätzt man,
und was man schätzt, das schützt man.“
Besonders bedanken für die großartige Unterstützung während meiner gesamten Praktikumszeit möchte ich mich bei Sylvia Flucher und Matthias Lehnert sowie der gesamten Salzburger Nationalparkverwaltung!