Nationalpark Hohe Tauern

Aufgehorcht - der Podcast mitten aus dem Nationalpark Hohe Tauern


mit faszinierendem Naturwissen, Begegnungen und besonderen Klängen

#002 Natura 2000

 

Transkript Natura 2000

Kurzinfo Folge:

Die Podcastfolge eröffnet mit der Idee, dass Naturschutz Wurzeln in der Antike hat und sich über Jahrhunderte von Menschenschutz bis hin zu modernen, europäischen Netzwerken entwickelt hat.
Natura 2000 ist das europäische Schutzgebietsnetzwerk mit dem Ziel, das gemeinsame Naturerbe zu bewahren und einen günstigen Erhaltungszustand von Arten und Lebensräumen sicherzustellen. Es verbindet Gebietsschutz mit konkreten Artenschutzmaßnahmen.
Die beiden zentralen Richtlinien: Vogelschutzrichtlinie (1979) schützt alle Vogelarten umfassend, während die FFH-Richtlinie Arten und Lebensräume schützt, deren Schutz in Anhängen definiert ist.


Natura 2000 ist oft in den Medien, wenn es um Naturschutz in Europa geht. Doch was ist das denn eigentlich genau? Wie funktioniert Natura 2000, welche Konflikte gibt es und wie kann Natura 2000 funktionieren? Diesen und weiteren Fragen stellen sich die Experten Thomas Ellmauer vom Umweltbundesamt, und Arno Aschauer, Artenschutz, WWF Österreich.


Zum Beispiel im Nationalpark Hohe Tauern: Der FFH-Lebensraumtyp „Berg-Mähwiesen“, welcher auch in der Außenzone des Nationalparks Hohe Tauern vorkommt ist durch die Pflege der Bäurinnen und Bauern sehr artenreich. Die Bewirtschaftung und somit Erhaltung ist aber sehr anspruchsvoll. Förderungen helfen hier, sie zu erhalten, obwohl sie oft wenig Ertrag liefern.
Naturschutz wird auch als Klimaschutz gesehen: intakte, naturnahe Ökosysteme liefern Wasserreinhaltung, Luftreinhaltung, Kohlenstoffspeicherung und erhöhen die Resilienz gegenüber Klimawandel.
Der Biber und der Fischotter werden als wichtige Indikatoren und Helfer des Ökosystems dargestellt: Biber speichern Wasser und stabilisieren das Kleinklima; Fischotter dienen als „Gesundheitspolizei“ der Gewässer.
Renaturierung wird als Wiederherstellung verstanden, nicht als Rückbau zum ursprünglichen Naturzustand. Die Wiederherstellungsverordnung soll Fortschritte beschleunigen.
Meta-Perspektive: Naturschutz sichert Lebensgrundlagen wie Wasser, Klima und Biodiversität; EU-Mechanismen sorgen für regelmäßige Berichte und gegebenenfalls Vertragsverletzungsverfahren, um Verbesserungen zu erzwingen.
Das Nationalparkgebiet Hohe Tauern (ca. 1.800 km²) wirkt als Rückzugsraum für Arten und hat positive Ausstrahlung auf angrenzende Regionen. Der Fluss Isel ist ein konkretes Beispiel für gelungene Ausstrahlung und ist seit 2015 Natura 2000 Gebiet.
Fazit: Natura 2000 und Nationalpark Hohe Tauern zeigen, dass Schutz, Klimaschutz und nachhaltige Nutzung zusammenwirken müssen, um Biodiversität, Wasserhaushalt und Lebensqualität langfristig zu sichern.


Geschrieben von
Helene Mattersberger

29.10.2025